Information für Blinde und Sehbehinderte

Die Preisträgerinnen 2016

ZKB Förderpreis 2016

Preisverleihung: v.l.n.r. Moderatorin Tuna Beren, Schauspielerin Nanda Mohammad, Regisseur Omar Abusaada, Autor Mohammad Al Attar, Stadtpräsidentin Corine Mauch und Janos Blum, Mitglied des Bankpräsidiums der Zürcher Kantonalbank.

Die Jury, bestehend aus fünf Fachleuten, hat einstimmig folgenden Beschluss gefallt: Der Förderpreis 2016 geht an die syrische Produktion «While I Was Waiting» von Omar Abusaada (Regie) und Mohammad Al Attar (Text). Sie würdigte das Theaterstück als «Kunstwerk, das durch die andauernde Krise in Syrien historische Dringlichkeit erhält und gleichzeitig ästhetische Qualitäten aufweist, die es über zeitliche und geografische Gegebenheiten hinausheben».

ZKB Anerkennungspreis 2016

Den Anerkennungspreis erhielt die iranische Performancekünstlerin Sorour Darabi (rechts im Bild) für ihr Short Piece «Farci.e», in dem sie die Fragwürdigkeit sexueller Identität und Geschlechterpolitik thematisiert. Die Jury sprach von einer relevanten und mutigen Arbeit, die durch ihre Entschlossenheit und provokative Kraft beeindrucke und von einem versierten Umgang mit Komposition und Dramaturgie zeuge.

Medienmitteilung mit den ausführlichen Begründungen der Jury

ZKB Publikumspreis 2016

Erstmals konnte auch das Publikum einen Favoriten aus den nominierten Produktionen küren und den ZKB Publikumspreis in der Höhe von 10 000 Fr. vergeben: Die Wahl fiel mit klarer Mehrheit auf die mitreissende zirzensische Produktion «A Simple Space» der australischen Akrobatiktruppe Gravity & Other Myths.
In der Bildmitte der Akrobat Lachlan Harper, der noch in Zürich war und den Preis entgegen nehmen konnte,  weil er sich beim Training vor der zweiten Vorstellung den Daumen gebrochen hatte.

Video der Preisverleihung

Nominationskriterien

Der ZKB Förderpreis CHF 30'000.-

Der Förderpreis versteht sich als Auszeichnung für eine Gruppe, einen Einzelkünstler oder eine Einzelkünstlerin aus den Bereichen Theater, Tanztheater oder Performancekunst, der/die einen innovativen und unverwechselbaren Umgang mit neuen Theaterformen pflegt. Der Preis ist dazu bestimmt, eine Gruppe oder einzelne ihrer Mitglieder bei einer geplanten Arbeit zu unterstützen. Er wird einer Aufführung zugesprochen, deren Uraufführung nicht länger als drei Jahre zurückliegt und die das freie Theaterschaffen auf besondere Weise repräsentiert. Der Förderpreis ist mit 30'000 Franken dotiert.

Die Festivalleitung nominiert aus dem Programm des Zürcher Theater Spektakels fünf bis sieben Produktionen, die den genannten Kriterien entsprechen. Bevorzugt werden Produktionen von KünstlerInnen, deren Arbeit noch nicht auf allgemeine Anerkennung stösst. Frühere Gewinner des Preises sind von einer erneuten Nominierung ausgeschlossen.

Der ZKB Anerkennungspreis CHF 5000.-

Der Anerkennungspreis erlaubt eine zusätzliche Würdigung oder Förderung eines der Nominierten. Er wird einer Gruppe, einem Einzelkünstler oder einer Einzelkünstlerin für eine ausserordentliche Leistung verliehen, zum Beispiel im Bereich Choreografie, Dramaturgie, Publikumseinbezug oder Schauspielkunst. Der Anerkennungspreis ist mit 5000 Franken dotiert.

Seit der Lancierung des Programmschwerpunktes «Short Pieces» 2012 sind jeweils alle in diesem Rahmen gezeigten Produktionen für den Anerkennungspreis nominiert, sofern die KünstlerInnen nicht bereits einmal PreisträgerInnen des Förderpreises oder des Anerkennungspreises waren.

Der ZKB Publikumspreis CHF 10'000.—

Seit zwanzig Jahren ermöglicht es die Zürcher Kantonalbank, dass ausgewählte Produktionen aus dem Programm des Theater Spektakels mit zwei Preisen ausgezeichnet werden können. Die Hinweise «Nominiert für den ZKB Förderpreis» und «Nominiert für den ZKB Anerkennungspreis» sind zu verlässlichen Labels für innovative, sehenswerte Produktionen geworden, an denen sich interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer orientieren. Den Entscheid, wer PreisträgerIn wird, hat jeweils eine Fachjury getroffen. Das wird auch weiterhin so sein. Doch mit der Schaffung des neuen ZKB Publikumspreises haben auch Sie, liebe Zuschauerin, lieber Zuschauer, die Möglichkeit, Ihr Urteil über die nominierten Produktionen abzugeben. Wenn Sie eine dieser Produktionen besuchen, erhalten Sie einen Stimmzettel, auf dem Sie ankreuzen können, wie Ihnen das Stück gefallen hat. Diejenige Produktion, die in der Publikumsbeurteilung am besten abschneidet, erhält den ZKB Publikumspreis in der Höhe von 10'000 Franken.

Der Publikumspreis wird zusammen mit den beiden anderen Preisen im Rahmen des Festivals verliehen. Die Preisverleihung kann über Live-Stream lverfolgt werden.

Gewinnen können beim ZKB Publikumspreis nicht nur junge, förderungswürdige KünstlerInnen, sondern auch die Teilnehmenden, unter denen drei Preise verlost werden:

  • ein ZKB Sparkonto mit einem Guthaben von Fr. 1000.—
  • ein VIP-Package für zwei Personen für die Preisverleihung inkl. Vorstellungsbesuch
  • ein Gutschein für ein Nachtessen im Wert von Fr. 200.— im Restaurant L’Andis am Festival

Jury 2016

Eine unabhängige Jury, bestehend aus fünf Fachpersonen, entscheidet über die Vergabe der Preise. Die Jury wird von der Festivalleitung bestimmt und von einem ihrer Mitglieder präsidiert. Diese Person übt kein Stimmrecht aus. Die Beratungen der Jury sind nicht öffentlich; begründet wird lediglich der Entscheid für die ausgezeichnete Produktion. Die Jury gibt ihre Entscheide am Samstag vor Festivalende im Rahmen einer Preisverleihungsfeier bekannt.

Geoliane Arab | BEIRUT

Freischaffende Kulturmanagerin. Sie studierte Recht und Theaterwissenschaften an der Lebanese University in Beirut und schloss mit einem Master in öffentlichem Recht ab. Arab war Koleiterin des Spring Festivals 2016 (Beirut, Tunis, Kairo). Zur Zeit arbeitet sie als Kooperationsmanager Naher Osten für das Nomadic Art Center Moussem in Brüssel und berät das Beirut & Beyond International Music Festival und die dänische Tanzplattform Jens Bjerregaard / Aurora Borealis im Bereich internationale Entwicklung. Sie ist Vorstandsmitglied des IETM und wurde 2015 in das Programm «Women of the Mediterranean: Next Generation of Leaders» von Science Po Paris aufgenommen.

Nomadic Arts Center Moussem | Beirut & Beyond  | www.aurora-borealis.org

Anne Fournier | ZÜRICH

(*1974) Journalistin und Theaterkritikerin. Sie studierte in Lausanne Literaturwissenschaft, vervollständigte ihre Studien der Bühnenkünste in Paris und absolvierte bei der Agence télégrafique Suisse eine Ausbildung zur Journalistin. Während ihres Studiums arbeitete sie als Direktionsassistentin in einem deutschen Theater. Seit 2003 lebt sie in Zürich, von wo sie 2004 bis 2014 für die Tageszeitung «Le Temps» schrieb; bevor sie als Deutschschweiz-Korrespondentin zu RTS wechselte. Sie ist Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur, der sie seit 2010 als Kopräsidentin vorsteht, und hat Einsitz in der Jury des Schweizer Grand Prix Theater, der seit 2014 den Hans-Reinhard-Ring ersetzt.

www.sagw.ch

Marisa Godoy | ZÜRICH

(*1966 in Brasilien) Tänzerin, Choreografin und Dozentin. Sie hat ihren Master in Tanzwissenschaft am Trinitiy Laban in London gemacht. Seit 1999 lebt sie in Zürich, wo sie mit KünstlerInnen wie Massimo Furlan, William Forsythe, Jaccard/Schelling Drift und Michel Schröder arbeitete. Zusammen mit dem Tänzer und Choreografen Michael Rüegg gründete sie 2004 die Gruppe OONA Project, die in Kooperation mit verschiedenen KünstlerInnen vorwiegend Bühnenprojekte, aber auch Videoinstallationen und Auftritte in öffentlichen und privaten Räumen realisiert. Die jüngste Arbeit «A Way of Knowing», eine Erforschung der intimen Prozesse zwischen Performer und Zuschauer, war im März 2016 in der Gessnerallee zu sehen.

www.oonaproject.ch

Rucera Seethal | JOHANNESBURG

(*1981) Nach ihrem Design-Studium in Durban und einem Abstecher in die Mode­ welt, arbeitete sie von 2004 bis 2011 in verschiedenen Funktionen, u.a. als Art Director, Organisationsmanagerin und Netzwerkerin, bei «Chimurenga», einem wichtigen panafrikanischen Magazin für Kultur, Kunst und Politik in Kapstadt. Sie half mit, ein Kontaktnetz aufzubauen zu afrikanischen KünstlerInnen innerhalb und ausserhalb Afrikas. Danach produzierte sie verschiedene Publikationen für The African Arts Institute in Kapstadt. Seit November 2013 ist sie Programmmanagerin bei Pro Helvetia Johannesburg und unter anderem zuständig für das Performing Arts Portfolio sowie Kommunikation.

www.prohelvetia.ch/aussenstellen 

Sankar Venkateswaran | KERALA

(*1979) Theaterregisseur und Festivalleiter. Er studierte an der Calicut University School of Drama & Fine Arts und vervollständigte seine Ausbildung zum Theaterregisseur am Intercultural Theatre Institute ITI in Singapur. 2007 gründete er in Kerala das Theaterkollektiv Roots & Wings, mit dem er mehrere Stücke realisierte, zuletzt «When We Dead Awaken» nach Henrik Ibsen. Er war in verschiedenen interkulturellen Projekten in Europa und Asien tätig und gibt regelmässig Workshops. Er war Gewinner der International Ibsen Scholarship 2013. Seit vergangenem Jahr ist er künstlerischer Leiter des International Theatre Festival of Kerala und ist daran, in Kerala ein eigenes Theaterzentrum aufzubauen.

www.theatrefestivalkerala.com

Nominiationen

ZKB Förderpreis 2016

Omar Abusaada & Mohammad Al Attar, Syrien: While I Was Waiting

Nicoleta Esinencu & Teatru-Spălătorie: Republik Moldau: Life

Tabea Martin, Schweiz:
Pink for Girls and Blue for Boys

Bouchra Ouizguen & Compagnie O, Marokko: Ha!

Gravity & Other Myths, Australien:
A Simple Space

ZKB Anerkennungspreis 2016

Royce Ng, Australien, Hongkong:
Kishi the Vampire

Jeannot Kumbonyeki, Kongo-Kinshasa: Le Kombi

Cie. Sündenbock, Schweiz:
Do you know Schubiduwuah?

Farah Saleh & Salma Ataya, Palästina: La même

Volmir Cordeiro, Brasilien, Frankreich: Céu / Ciel

Bahar Katuzi & Samaneh Zandinejad, Iran: Special Relativity

Sorour Darabi, Iran, Frankreich: Farci.e

Buhlebezwe Siwani, Südafrika:
Izwe / Umhlaba / Ngimhlophe

 

 

Bisherige PreisträgerInnen

2015

Förderpreis: 600 HIGHWAYMEN, USA: Employee of the Year
Anerkennungspreis: Mallika Taneja, Indien: Thoda Dhyan Se (Be careful)

2014

Förderpreis: Flinntheater, Deutschland, Indien: Shilpa – The Indian Singer App
Anerkennungspreis: Geumhyung Jeong, Korea: CPR Practice

2013

Förderpreis: Luis Biasotto, Argentinien: África
Anerkennungspreis: Eisa Jocson, Philippinen: Macho Dancer

2012

Förderpreis: Arco Renz & Amrita Performing Arts, Kambodscha: Crack
Anerkennungspreis: Naoko Tanaka, Japan, Deutschland: Die Scheinwerferin

PreisträgerInnen 1996-2015

Eine vollständige Übersicht über die PreisträgerInnen finden Sie hier